Umstellung der Verschlüsselung bei Premiere geht in die Endrunde - ORF-Programme ebenfalls betroffen
Ab 1. November 2008 will der Pay-TV-Sender Premiere die Umstellung auf das neue Verschlüsselungssystem in einem neuen, sichereren Nagravision-Verfahren und NDS-Videoguard abschließen (Digitalmagazin berichtete mehrfach). Die ältere geknackte Nagravision-Version wird ab diesem Zeitpunkt endgültig abgeschaltet. Mit sogenannten „gepatchten“ Empfangsboxen werden die Programme ab dem 1. November nicht mehr zu empfangen sein. Mit diesem Schritt soll die entscheidende Sicherheitslücke im Premiere-System geschlossen werden und der Bildschirm für Hacker dunkel bleiben.
Auch ORF-Kanäle betroffen
Dass von der Umstellung auf das neue System sind nicht nur die „Premiere-Sender“ betroffen sind, sondern auch die verschlüsselten öffentlich-rechtlichen Sender Österreichs „ORF 1“, „ORF 2“ und „ORF 1 HD“, teilte der ORF auf seiner Internetseite mit. Der ORF gibt auf seiner Internetseite [Değerli Ziyaretci, linki görmeniz icin bu mesaja cevap yazmanız gerekiyorÜye olmak icin burayı tıklayınız] eventuell betroffenen österreichischen Zuschauern Hinweise, wie sie weiterhin die ORF-Programme problemlos empfangen können. Der ORF bietet österreichischen Premiere-Kunden die Möglichkeit, seine Programme über die Premiere-Zugangskarte zu nutzen und verwendet daher neben dem Cryptoworks-System auch die Premiere-Verschlüsselungstechnik. Durch die Sicherheitslücke im Premiere-Verschlüsselungsverfahren war es möglich geworden, per Satellit sowohl Premiere als auch den ORF ohne Smartcard bei Verwendung eines so genannten Patch-Receivers zu sehen.
Rund 150.000 „gepatchte“ Receiver
Der ORF schätzt die Zahl von Satelliten-Boxen, die bislang die Nutzung von Premiere und ORF ohne gültige Smartcard ermöglichen auf rund 150.000 allein in Österreich. Die ORF-Verschlüsselung hat den Sinn einer Empfangs-Begrenzung auf das österreichische Staatsgebiet aus lizenzrechtlichen Gründen. Zu dem Aspekt, dass „gepatchte“ Receiver auch außerhalb Österreichs den ORF-Empfang ermöglichten und zur Frage, wie hoch diese Zahl zu schätzen sei, gab sich der ORF zurückhaltend. Eine Schätzung der illegalen Boxen im gesamten deutschsprachigen Raum liege nicht vor und man gehe zudem davon aus, dass es außerhalb Österreichs kaum Interesse an ORF-Programmen gebe, erklärte ein Sprecher gegenüber Digitalmagazin.
Parallele Verschlüsselung in NDS nicht geplant
Durch die Abschaltung der alten, unsicheren Premiere-Verschlüsselung wird nun auch diese Sicherheitslücke für den ORF geschlossen. Österreichische Premiere-Kunden können auch weiterhin die ORF-Programme nutzen, indem Sie beim Premiere-Kundendienst die ORF-Programme auf ihren neuen Smartcards freischalten lassen. Nach Auskunft des ORF wird die verschlüsselungstechnische Zusammenarbeit zwischen ORF und Premiere auf der Basis der neuen Verschlüsselung in Nagravision fortgesetzt. Eine parallele Verschlüsselung in NDS sei nicht geplant, hieß es beim ORF.
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