Box-Queen Halmich lädt zum voletzten Ringkampf
Sa 28 Jul, 08:04 Uhr

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(sid) Mit einem Feuerwerk will Deutschlands Box-Queen Regina Halmich heute in Düsseldorf auf der Abschiedstour ihrer einzigartigen Karriere die Fans verwöhnen. "Ich bin bereit, einen grossen Kampf zu liefern", kündigte die 30 Jahre alte WIBF-Weltmeisterin im Fliegengewicht für das Duell gegen die Nummer 1 Wendy Rodriguez aus den USA an (22.45 Uhr live im ZDF).

Für Halmich ist der 55. der vorletzte Kampf in mittlerweile mehr als 13 Jahren Berufsboxen und die 45. WM, weshalb sie auch schon länger im Guinness Buch der Rekorde steht. Ende des Jahres soll dann zum Verdruss der Fans, ihres Managements um Promoter Klaus-Peter Kohl und des Fernsehens, dem sie stetig Einschaltquoten zwischen vier und sechs Millionen Zuschauern beschert hat, Schluss sein.

Party anstatt Trauerfeier

Raum für Wehmut hat die Ausnahmeathletin aber nicht. "Die Taschentücher sollten noch in den Taschen bleiben. Ich möchte nicht dauernd über den Abschied reden", sagte Halmich zu Wochenbeginn auf der Modemesse Fashion Fairs in Düsseldorf.

Und das hat auch einen guten Grund. Ein vorab angekündigter grosser Abgang ist nicht nur wie im Fall von Henry Maske 1996, als der Gentleman in seinem gross angekündigten letzten Fight gegen Virgil Hill verlor, in die Hose gegangen." Mit einer Niederlage möchte ich mich nicht verabschieden. Gegen Ende der Karriere haben schon grosse Boxer verloren. Insofern haben wir härter denn je trainiert - damit nichts passieren kann", erklärte Halmich.

Zwei Stühle weiter sass die 28 Jahre alte Gegnerin Wendy Rodriguez auf der Pressekonferenz und hörte den übersetzungen der Halmich-Worte fast andächtig zu. "Sie ist schon so etwas wie ein Vorbild für mich. Sie ist ein hartes Mädchen, für mich ist das die grösste Herausforderung meiner Karriere", sagte die Latina aus Los Angeles, die in 24 Profikämpfen 18-mal gewann und nur dreimal unterlag.

Halmichs Trainer Torsten Schmitz hat bei Regina nie den Versuch gemacht, sie vom gefassten Entschluss abzubringen. "Das ist ihre Entscheidung, und ich habe sie wie immer unterstützt", sagte Schmitz, der als Schl�ssel zum sportlichen Erfolg seiner Kämpferin "Hartnäckigkeit, Sturheit, Zuversicht, Willen und Verlässlichkeit" ausmacht.

Erst am Anfang steht derweil die Damen-Garde hinter Halmich. Im Burg-Wächter Castello wollen die Weltmeisterinnen Ina Menzer (Mönchengladbach) und Julia Sahin (Köln) ihre weissen Westen wahren. Menzer will gegen die Mexikanerin Jazmin Rivas den 18 Sieg im 18. Profikampf und ihren WIBF-Titel im Federgewicht erfolgreich verteidigen. Sahin, Angestellte der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), strebt als Juniorfliegengewichts-Titelträgerin gegen Delia Lopez (Mexiko) den 19. Sieg im 19. Fight an.
quelle: de.eurosport.yahoo