01.08.2007

Die Zuschauer in der Stadthalle Zwickau kamen am 23. Juni aus dem Staunen nicht heraus: Yoan Pablo Hernandez verrichtete gegen den erfahrenen und zuvor hoch eingeschätzten Norweger Thomas Hansvoll im wahrsten Sinne des Wortes Kurzarbeit. Nach nur zwei Minuten und 23 Sekunden hatte der Rechtsausleger das Duell gegen den zehn Jahre älteren Kontrahenten mit seinen harten, präzisen Schlagkombinationen durch K.o. für sich entschieden.



Zuletzt siegte Yoan Pablo Hernandez durch K.o. in der ersten Runde

"Das hat er großartig gemacht", schwärmte Coach Ulli Wegner nach dem Fight über seinem Schützling. "Ich habe es schon beim Wiegen einen Tag zuvor gespürt. Ich sah die Angst in seinen Augen", blickt Hernandez zurück. "Als ich ihn im Kampf dann gleich einige Male hart traf, war er beeindruck. Mit meinen schnellen Händen konnte ich den Kampf dann schnell beenden", freute sich der erst 22-jährige Kubaner über seinen vorzeitigen Erfolg.

Yoan Pablo Hernandez war in früheren Jahren Weltmeister der Junioren, er boxte als Amateur bei Olympia - dann folgte die Flucht aus Kuba. Im April 2005, nach dem Finale des 33. Chemiepokals in Halle an der Saale, packte er seine Koffer und nutzte in Deutschland die Chance zur Flucht. Als Berufsboxer will er seine Familie aus der Ferne finanziell unterstützen. Aber nicht nur wegen des Geldes machte er seinen Sport zum Beruf. Der zweite Grund: die boxerische Klasse.



Die linke Schlaghand von Yoan Pablo Hernandez sorgt häufig für Gefahr

Nach dem Erfolg im ersten Profikampf im September 2005 gegen den Tschechen David Vicena blieb die Bilanz des Cruisergewichtlers bis heute ohne Makel. Elf Siege aus elf Fights weist der Kampfrekord des Box-Virtuosen von der Zuckerrohinsel, der in Berlin lebt, mittlerweile aus. Am 18. August soll mit dem 34-jährigen Amerikaner Lawrence Chapman, der 19 seiner 27 Kämpfe gewann und zwei Unentschieden erreichte, der nächste Gegner die Stärke des Kubaners zu spüren bekommen.

"Ich will weiter nach oben, dafür gebe ich mein Bestes. Im Vorjahr und zu Beginn dieses Jahres hatte ich manchmal Probleme mit Verletzungen. Ich habe mich in der Zeit nicht so gut gefühlt, darunter litt auch das Training. Doch jetzt bin ich wieder voll auf der Höhe. Natürlich muss ich gegen Lawrence Chapman aufmerksam sein. Doch mit meiner Beweglichkeit und Schlaghärte will ich ihn besiegen", präsentiert sich Hernandez vor seinem nächsten Kampf zuversichtlich.



Yoan Pablo Hernandez ist für den 18. August optimistisch (Fotos: SE)

Auf die Max-Schmeling-Halle freut sich der Schützling von Trainer Ulli Wegner, der inzwischen in der WBA-Weltrangliste auf Platz 15 geführt wird, besonders. "Ich habe da noch nie geboxt. Doch im Dezember 2005 habe ich mir den Kampf zwischen Nikolai Valuev und John Ruiz an gleicher Stelle angeschaut. Die Atmosphäre war an diesem Abend großartig. Vor so einem Publikum zu boxen, ist für jeden Boxer ein großer Ansporn", erklärt der Cruisergewichtler.


quelle: boxen.com